Artikel anhören:
|
Ein bekannter Spruch in der Welt der Public Relations lautet: „Any PR is good PR“, übersetzt: „Jede PR ist gute PR.“
Doch ist dieser Spruch wirklich wahr? Lassen Sie mich kurz beschreiben, was hinter dieser Aussage steckt.
Public Relations (PR) ist ein essentieller Bestandteil jeder Organisation oder Marke, um das Image in der Öffentlichkeit zu formen und zu pflegen.
PR beinhaltet die strategische Kommunikation mit der Zielgruppe, Medienvertretern und anderen Stakeholdern, um Vertrauen aufzubauen und positive Wahrnehmung zu fördern.
Der Spruch „Any PR is good PR“ impliziert, dass selbst negative Publicity letztendlich von Vorteil sein kann.
Skandale sind gut fürs Geschäft
Für einige Unternehmen und vor allem bei PR für Prominente mag dieser Spruch zutreffen, da eine kontroverse oder skandalöse Berichterstattung oft zu gesteigerter Aufmerksamkeit führt.
Die öffentliche Neugierde kann zu erhöhter Bekanntheit und einem Anstieg des Medieninteresses führen. In einigen Fällen kann dies sogar kurzfristige Verkaufssteigerungen mit sich bringen, da Menschen aus reiner Neugierde oder Sympathie zum Kauf angeregt werden.
Ein berühmtes Beispiel für diese Art von PR-Effekt war der „Streisand-Effekt“. Als die amerikanische Sängerin Barbra Streisand versuchte, Bilder ihres Hauses aus der Öffentlichkeit fernzuhalten, führte ihre Klage dazu, dass die Bilder im Internet weit verbreitet wurden.
Der Vorfall erzeugte ein enormes Medieninteresse, das weit über die ursprüngliche Angelegenheit hinausging. In diesem Fall führte negative PR zu einer verstärkten öffentlichen Aufmerksamkeit.
Ähnlich verhielt es sich in den 1990er Jahren mit einem Erotiktape von Pamela Anderson und ihrem Ex-Ehemann, dem Musiker Tommy Lee. Das versuchte Unterdrücken der Verbreitung des Filmes führte erst recht zu globaler Aufmerksamkeit.
Oder eben auch nicht
Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass nicht alle PR-Krisen oder Negativschlagzeilen automatisch positive Auswirkungen haben. In vielen Fällen können sie erheblichen Schaden anrichten und das Vertrauen der Öffentlichkeit in eine Marke oder Firma nachhaltig beeinträchtigen.
Negative PR kann zu Imageverlust, Kundenabwanderung, Rechtsstreitigkeiten und einem Rückgang der Geschäftszahlen führen. Dies kann besonders für kleine Unternehmen oder solche in sensiblen Branchen verheerend sein.
Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von PR stark vom Kontext abhängen.
Ein Unternehmen, das auf Sensationsjournalismus oder Skandale angewiesen ist, um Aufmerksamkeit zu erregen, könnte langfristig Schwierigkeiten haben, ein solides und glaubwürdiges Image aufzubauen.
Die echte Reputation eines Unternehmens sollte immer im Fokus stehen – und nicht kurzfristiger Medienrummel um jeden Preis.
Fazit:
„Any PR is good PR“ kann nicht als universelle Wahrheit betrachtet werden. Es gibt Fälle, in denen negative Publicity kurzfristige Vorteile bringen kann, aber langfristig ist es wichtig, ein positives Image aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Unternehmen und Organisationen sollten auf eine ausgewogene PR-Strategie setzen, die auf Vertrauen, Authentizität und einer klaren Kommunikation basiert, um langfristige Erfolge zu erzielen. Bei Promis hingegen sieht es oft anders aus.
Sierks Media / © Fotos: microgen, de.depositphotos.com