Too much Botox – manche Gesichter sehen aus wie Emojis

Bei Schönheit gibt es eine feine Linie zwischen glatt und gruselig. Und manche Promi-Gesichter überschreiten sie mit Ansage.

Botox, Filler und Lifting – das Streben nach ewiger Jugend führt inzwischen zu einem Phänomen, das immer mehr Menschen beschäftigt: Warum sehen manche Gesichter plötzlich aus wie Emojis?

Botox-Mimik: Wenn nichts mehr zuckt

Ein Blick auf rote Teppiche oder Instagram-Stories genügt: Stirnen so glatt wie polierter Marmor, Augenbrauen, die wirken wie festgeklebt. Und Lippen, die direkt aus dem 😗-Emoji kopiert sein könnten. Was früher als dezente Verjüngung galt, ist bei vielen Promis zur ästhetischen Uniform geworden.

Vor allem in Hollywood herrscht scheinbar ein Wettbewerb: Wer schafft es, am wenigsten Gesichtsausdruck zu zeigen – ohne tot zu wirken?

Der Wunsch nach ewiger Jugend

Promis wie Madonna, Nicole Kidman oder auch Simon Cowell wurden bereits öffentlich für ihre neuen Gesichter kritisiert, teils zu Recht, teils überzogen.

Doch der Trend geht weiter: TikTok-Filter-Ästhetik, FaceTune-Kultur und Selfie-Wahn lassen die Grenze zwischen real und digital verschwimmen. Wer wie ein Emoji aussieht, hat den Kampf gegen das Altern vielleicht nicht verloren, aber dafür die Kontrolle über seinen Gesichtsausdruck.

Mimik als Luxusgut

Während Natürlichkeit in vielen Bereichen der Mode und Kultur zurückkehrt, scheint sie beim Gesicht an Wert zu verlieren. Echte Falten? Nur noch in Museen. Lachlinien? Allenfalls in Schwarz-Weiß-Porträts von 1970er-Stars.

Die Folge: Emotionen werden schwer lesbar. Traurigkeit, Überraschung und Freude. Alles bekommt denselben überglätteten Look. Der Mensch wirkt wie ein Avatar.

Mehr Charakter, weniger Copy-Paste

Gesichter erzählen Geschichten. Und zwar echte. Zu viel Botox löscht diese Geschichten aus und ersetzt sie durch eine leere Mimik-Schablone.

Natürlichkeit ist nicht nur schön, sondern auch mutig. Denn wer lacht, darf auch Falten zeigen. Und wer weint, sollte nicht aussehen wie 😐…

Sierks Media / © Fotos: Ira Wind (1), Icons8 Team (1), Unsplash