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Getestet: Subaru WRX STI

Subaru WRX STI: Prollig, geil – oder beides?

Der Artikel zum Subaru WRX STI stammt aus meinem Archiv und erschien in dieser oder abgewandelter Form in verschiedenen Print- und Onlinemagazinen. Hier noch einmal zum Nachlesen.

Es gibt solche Autos, die spalten die Meinungen von Männern und Frauen. Während Kerle begeistert mit der Zunge schnalzen, feuchte Hände bekommen und am liebsten sofort eine spontane Symbiose mit dem sexy Blech eingehen möchten, haben Damen nur ein schnödes „Wie peeeeiiinnlich…“ übrig.



Exakt in diese Kategorie fällt der Subaru WRX STI, der auch als Stufenheck-Variante erhältlich ist. Die zivile Version dieses Sportgeräts ist schon lange Teil des Angebots von Subaru. Bis vor kurzem nannte sich das Modell „Impreza WRX STI“, nun beschränkt man sich allerdings auf den Namenszusatz. WRX bezeichnet das Modell, STI steht für „Subaru Tecnica International“, der hauseigenen Motorsportabteilung. Der Fünftürer ist wie seine Vorgänger wieder als Stufenheck-Version erhältlich.

Subaru WRX STI

Subaru WRX STI

Nachdem weltweit Begehren bei den Hardcore-Subaru-Fans aufkam, entschloss sich der Hersteller, den viertürigen Alltagssportler wieder als Limousine ins Programm aufzunehmen. Immerhin gibt es dieses Modell in dritter Generation. Subaru nennt diese Wiedergeburt „The Wing is back“. Denn der große Heckflügel auf der Kofferraumklappe ist nach wie vor das auffälligste Merkmal dieses Kurvenfressers.

Bei seiner Premiere war diese Auto der schnellste Subaru aller Zeiten, deswegen lohnt sich der Blick ins Kühlergesicht. Der wuchtig-elegante Stoßfänger mit dem rechteckigen Lufteinlass und den ovalen Zusatzscheinwerfern verrät die Gene aus dem Rallye-Sport. Ebenso wie die Hutze auf der Motorhaube, die bei Betrachtern für Entsetzen oder Bewunderung sorgt. Man liebt dieses Auto eben oder nicht. Die ausgestellten Radhäuser unterscheiden den WRX STI zusätzlich von den Normalversionen des Impreza.

Die technischen Daten sorgen für einen Vortrieb, der erlebt sein will. Der 4-Zylinder Boxer des WRX STI hat einen Hubraum von knapp 2,5 Litern, 16 Ventile sowie zwei obenliegende Nockenwellen. Und natürlich einen Turbolader als standesgemäßen Lebensspender. Glatte 300 PS schickt das Triebwerk an alle vier Räder. Nicht wahllos. Sondern dosiert dorthin, wo sie gerade für flottes und sicheres Vorankommen benötigt werden. Die Durchzugskraft liegt bei peppigen 407 Newtonmetern. Mit dem sogenannten SI-Drive kann der Fahrer wählen, wie er unterwegs sein möchte.

Subaru WRX STI

Subaru WRX STI

Der „Intelligent Mode“ sorgt für eine weiche, nachdrückliche Kraftentfaltung, erleichtert das Fahren im Stadtverkehr bei unteren sowie mittleren Drehzahlen. Im „Sport Mode“ wird jeweils die ideale Leistung geliefert. Das Auto folgt willig den Gasbefehlen und gestattet sportliches Fahren in den häufigsten Verkehrs- und Straßensituationen. Der „Sport Sharp Mode“ ist auf optimale Leistungsentfaltung und präzises Ansprechverhalten ausgelegt. Bedeutet: Sportliches Fahren auf einem hohen Niveau.

Der Pilot kann weitere persönliche Einstellungen vornehmen. „Multi Mode VDC“ heißt das dafür vorgesehene System, das ebenfalls drei Möglichkeiten des Fahrstils anbietet. Im „Normal Mode“ arbeiten ABS, EBD (Elektronische Bremskraftverteilung), TCS (Traktionskontrolle) und Stabilitätsassistent (Stability Assist Control) ganz normal. Der „Traction Mode“ ist der Modus für den Drift-Liebhaber. TCS und Stabilitätsassistent arbeiten eingeschränkt, der Turbomotor liefert volle Leistung. Im „Off Mode“ kann es auf Schotterpisten gehen. Bis auf ABS lässt sich das System komplett abschalten. Auch nützlich, wenn man sich aus extrem schwierigen Verhältnissen wie tiefem Schnee oder Schlamm befreien muss.

Zudem kann der Steuermann entscheiden, wie die Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden soll: Das übernimmt entweder der bordeigene elektronische Rechner (automatischer Modus) oder der Fahrer mittels eines Wählschalters. Das Gesamtpaket wurde bei zahlreichen Testkilometern auf Rennstrecken in Japan und Übersee, darunter auch intensive Testfahrten auf dem Nürburgring, ausgiebig getestet und laut Subaru immer wieder verfeinert. Das Ziel ist gelungen. Der WRX STI ist ein echtes Fahrer-Auto mit hohem Kurvenpotenzial, absoluter Fahrstabilität und sicherem Handling.

Subaru WRX STI

Subaru WRX STI

Auch der vierfache Rallye-Weltmeister Tommi Mäkinen spulte im Subaru WRX STI auf der Nordschleife des Nürburgrings seine Testkilometer ab. Dazu meint er: „Das Fahrzeug war mit seinem präzisen Handling selbst in schwierigen Kurven hervorragend zu kontrollieren. Ich konnte mit Leichtigkeit vorhersehen, wie der WRX STI reagiert. Das vermittelt sicheres Fahrverhalten und Vertrauen ins Auto.“

Die Höchstgeschwindigkeit liegt jetzt bei bis zu 255 km/h (abgeregelt). Für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h benötigt der schnelle Subaru 5,2 Sekunden. All diese Daten kommen der fünftürigen Version mit Stufenheck und Theke am Hintern zugute.

Fahrdynamisch kommt das Gefühl auf, mehr Leistung als 300 PS zu bewegen. Hat man sich erstmal in den Sportsitzen platziert und das Lenkrad in der Hand, sind andere Autos und Kurven nur noch Antagonisten, die mit Leichtigkeit genommen werden.

Subaru WRX STI

Subaru WRX STI

Wenn da nicht diese Optik wäre, die die Meinungen auseinandergehen lässt. Klar zugegeben, der Look des WRX STI ist leicht prollig. Und wenn jemand dieser Meinung ist, ist das auch gut so. Kenner und Enthusiasten wissen, was sich hinter Hutze und Theke für ein Mythos verbirgt. Das Auto ist eine Rallye-Legende und lebt mit diesem Modell in aktueller Generation weiter.

Denn eigentlich ist dieser WRX STI ein fahrbarer Untersatz für jedes Familienmitglied. Von Alt bis Jung verehren Gamer den heißesten aller Subaru auf Playstation, Xbox und Co. – da sind sicher auch Damen dabei. Schauen Sie mal in die elektronische Garage…

Fotos: Subaru

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