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Leitfaden zur Trinkgeld-Etikette weltweit

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Urlauber sollten sich vor ihrer Sommerreise mit den teils komplizierten Trinkgeld-Gepflogenheiten in anderen Ländern vertraut machen.

Reiseexperten von Panache Cruises, einem Anbieter für Luxuskreuzfahrten in Großbritannien, haben den ultimativen Trinkgeld-Guide veröffentlicht, damit Touristen ihre Dankbarkeit weltweit angemessen zeigen können.



Bei Reisen in ein neues Land entdecken Urlauber gerne lokale Restaurants und Anbieter, um in die Kultur einzutauchen. Doch das richtige Verhalten beim Trinkgeldgeben kann schwierig sein – insbesondere, weil sich Regeln und Erwartungen weltweit stark unterscheiden.

Wichtiges Grundwissen

Ein Mangel an Wissen über landestypische Gepflogenheiten kann zu peinlichen Situationen führen – besonders, wenn es ums Geld geht.

Die Erwartungen beim Trinkgeld variieren stark: Während es im Vereinigten Königreich optional ist, wird es in anderen Ländern als notwendig angesehen, um niedrige Löhne auszugleichen – andernorts wiederum kann es als Beleidigung empfunden werden.

In den USA etwa erlaubt das Bundesgesetz Arbeitgebern, Angestellten im Servicebereich nur 2,13 US-Dollar pro Stunde zu zahlen, sofern sie monatlich mindestens 30 US-Dollar an Trinkgeld erhalten – daher ist das Geben von Trinkgeld dort essenziell.

James Cole, Panache Cruises

James Cole, Gründer und Geschäftsführer von Panache Cruises, sagt: „Es ist entscheidend, die Trinkgeldkultur eines Reiseziels zu verstehen, um keine Missverständnisse oder unangenehme Situationen zu verursachen.“

Und weiter: „Bräuche und Traditionen im Ausland können verwirrend sein, besonders wegen der sehr unterschiedlichen Erwartungen beim Trinkgeld. In Ländern wie Japan oder China kann ein Trinkgeld als Beleidigung empfunden werden, während es in Ländern wie den USA notwendig ist, um den Lebensunterhalt zu sichern.“

Er meint: „Touristen sollten sich im Vorfeld informieren, aber in der Regel sind 10–15 % ein guter Richtwert. Es lohnt sich also, genügend Bargeld in Landeswährung mitzunehmen. In manchen Ländern wird eine Servicegebühr automatisch erhoben – diese kann verpflichtend sein. Es ist ratsam, dies vor dem Bezahlen zu prüfen.“

Außerdem: „Achten Sie außerdem darauf, ob die Prozentangabe korrekt berechnet wurde, da manche Geschäfte versuchen, Touristen mit überhöhten Servicegebühren und Trinkgeldempfehlungen hereinzulegen.“

Trinkgeld im Vereinigten Königreich

Trinkgeld ist in England nicht verpflichtend, da jeder Arbeitnehmer Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn hat. Die Briten gelten als zurückhaltende Trinkgeldgeber, da es keine klare Trinkgeldkultur gibt.

In gehobenen Restaurants kann eine Servicegebühr aufgeschlagen werden, die man bei Unzufriedenheit streichen lassen kann. Niemand ist beleidigt, wenn kein Trinkgeld gegeben wird – freut sich aber, wenn es doch passiert, wie im Taxi, Salon oder Restaurant.

Trinkgeld in den USA

Trinkgeld ist fest in der Kultur verankert, da Servicekräfte oft unter Mindestlohn bezahlt werden und auf Trinkgeld angewiesen sind.

15–20 % des Rechnungsbetrags gelten als Standard, bei exzellentem Service sogar 30 %. Auch Taxifahrer, Friseure, Kosmetiker, Kofferträger und Essenslieferanten erwarten ein Trinkgeld.

Foto: Leitfaden zur Trinkgeld-Etikette weltweit.

Trinkgeld in Europa

Trinkgeld ist in vielen europäischen Ländern üblich und wird für guten Service erwartet. Oft ist eine Servicegebühr (zum Beispiel in Frankreich) bereits enthalten – dennoch sind ein paar Euro extra willkommen.

Zwischen 5–15 % sind ein angemessenes Zeichen der Wertschätzung. In Ländern wie Griechenland oder Spanien ist das Trinkgeld eine wichtige Ergänzung zum Gehalt.

Trinkgeld in Asien

In vielen asiatischen Ländern ist Trinkgeld nicht traditionell verankert – abgesehen von touristischen Hotspots. Reiseführer oder Taxifahrer freuen sich über eine kleine Anerkennung, doch in Ländern wie Japan oder Teilen Chinas kann ein Trinkgeld als Beleidigung verstanden werden, mitunter wird das Geld sogar zurückgegeben.

In Thailand hingegen ist ein Trinkgeld von 10 % üblich und gern gesehen. Vor Reisen in Asien sollte man sich über die jeweiligen Gepflogenheiten informieren.

Trinkgeld in Australien

Trinkgeld ist nicht verpflichtend, wird aber geschätzt. In australischen Lokalen werden keine Servicegebühren aufgeschlagen.

Die Trinkgeldkultur ist sehr locker – guter Service wird aber gerne mit etwa 10 % belohnt. Freundlichkeit und Wertschätzung gelten vielen als wichtiger als Geld.

Trinkgeld im Nahen Osten

In Ländern wie Dubai, Katar oder Saudi-Arabien erwarten Servicekräfte etwa 15–20 % Trinkgeld – auch dann, wenn bereits eine Servicegebühr erhoben wurde.

Service wird hier häufig auf hohem Niveau geboten, weshalb ein zusätzliches Trinkgeld üblich ist. Dieses sollte jedoch dezent und mit kultureller Sensibilität übergeben werden.

Trinkgeld auf Kreuzfahrten

Immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen – auch hier gelten besondere Regeln beim Trinkgeld.
Bei den meisten Reedereien wird automatisch ein Trinkgeldbetrag dem Bordkonto hinzugefügt, er deckt die Vergütung des Personals ab.

Typischerweise liegt der Betrag bei 15–20 US-Dollar pro Tag und Person. Luxuslinien wie Silversea hingegen haben Trinkgelder meist im Reisepreis inbegriffen.

Daher sollte man beim Preisvergleich einer Kreuzfahrt immer den Gesamtpreis inklusive Trinkgelder betrachten – und nicht nur den Einstiegspreis…

Sierks Media / © Fotos: ArturVerkhovetskiy, de.depositphotos.com



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