Wer mit dem eigenen Auto in den Winterurlaub startet, sollte nicht nur warme Kleidung und Schneeketten einpacken – sondern vor allem wissen, welche Winterreifenpflicht im jeweiligen Land gilt.
Denn die Vorschriften unterscheiden sich in Europa deutlich. Wer sich nicht informiert, riskiert Bußgelder oder Probleme mit der Versicherung.
Winterreifenpflichten in Europa
Einige Länder setzen auf eine feste Winterreifenpflicht in bestimmten Monaten. Dazu zählen etwa Estland, Lettland und Litauen – hier muss in den Wintermonaten auf Winterreifen gewechselt werden, unabhängig von der tatsächlichen Wetterlage.
In Deutschland, Luxemburg und seit 1. Juli 2025 auch Dänemark gilt dagegen eine situative Pflicht: Winterreifen sind nur bei Schnee, Eis, Schneematsch oder Reifglätte vorgeschrieben.
Österreich, Tschechien und Schweden kombinieren beide Ansätze: Dort besteht die Pflicht innerhalb eines festgelegten Zeitraums, sofern winterliche Bedingungen vorliegen.
In Frankreich und Italien hängt die Regelung von der Beschilderung ab. In vielen Regionen müssen Winterreifen oder Schneeketten zwischen November und März mitgeführt werden. Auf bestimmten Strecken – etwa im Aostatal oder auf der Brennerautobahn in Südtirol – gilt eine saisonale Pflicht.
Belgien und Polen verzichten bislang auf eine gesetzliche Winterreifenpflicht, empfehlen sie aber dringend bei winterlichen Straßenverhältnissen.
Symbol ersetzt M+S-Kennung
Seit Oktober 2024 gilt in Deutschland: Nur Reifen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) werden als echte Winterreifen anerkannt.
Diese Kennzeichnung ist seit 2018 auf allen neuen Winterreifen in der EU vorgeschrieben. Ältere Reifen mit der M+S-Markierung gelten in Deutschland nicht mehr als ausreichend.
In einigen Nachbarländern dürfen sie jedoch weiterhin genutzt werden. Neben Deutschland haben auch Schweden, Lettland, Frankreich und Dänemark die Alpine-Kennzeichnung übernommen.

Winterreifen in Europa – überall anders
Wichtige Tipps für Autofahrer
| Tipp | Beschreibung |
|---|---|
| 1. Vorschriften prüfen | Informieren Sie sich vor der Abreise über die geltenden Winterreifenregeln – auch in Transitländern. |
| 2. Alpine-Symbol beachten | Das Symbol steht europaweit für geprüfte Wintertauglichkeit. |
| 3. Profiltiefe kontrollieren | In Deutschland sind 1,6 mm vorgeschrieben, in Skandinavien meist 3–4 mm. In Österreich gelten 4 mm (Radial) bzw. 5 mm (Diagonalreifen). |
| 4. Schneeketten mitnehmen | In Gebirgsregionen kann kurzfristig eine Schneekettenpflicht angeordnet werden. |
| 5. Versicherungsschutz sichern | Bei falscher Bereifung kann die Versicherung die Regulierung verweigern. |
| 6. Mietwagen prüfen | Klären Sie, ob der Wagen mit Winterreifen ausgestattet ist – besonders bei Anmietung im Flachland, wenn Sie in die Berge fahren. |
Fazit
Wer im Winter mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich rechtzeitig über die dortigen Vorschriften informieren und auf das Alpine-Symbol achten. Dieses Zeichen steht für Sicherheit, Kontrolle und europäische Einheit auf winterlichen Straßen.
Mit der richtigen Vorbereitung steht dem Winterurlaub mit dem Auto nichts im Wege – egal ob in den Alpen, Skandinavien oder Osteuropa.
Mehr Informationen zu den speziellen Winterreifen-Regelungen in den Ländern finden Interessierte online sowie aktuell unter evz.de/reisen-verkehr/auto/winterreifenpflicht.html.
Sierks Media / © Fotos: Vitali Adutskevich (1), Pavol Duracka (1), Unsplash















