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Zwischen Future-Stoff und Laufsteg-Drama

Zwischen Future-Stoff und Laufsteg-Drama
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Die Modebranche hat sich kürzlich neu erfunden. Und dann gleich noch mal.

Während Designer früher einfach Stoffe, Schnitte und Shows machten, jongliert man heute mit Kollektionen, Kollaborationen, KI-generierten Mustern und TikTok-Dramaturgie – alles zwischen Nachhaltigkeitsanspruch und dem verzweifelten Wunsch, wieder „cool“ zu sein.



Drop Culture

Denn Mode 2025 ist schneller als zuvor – und gleichzeitig verzweifelt auf der Suche nach Entschleunigung. „Slow Fashion“ trifft auf „Drop Culture“, „Capsule Wardrobe“ auf 97 neue Releases pro Monat.

Alles ist paradox, alles ist geplant spontan. So wie eine NGO. Statt Modehäusern gibt es heute „Creative Ecosystems“, bei denen ein Hoodie mit „Limited“-Sticker mehr Hype auslöst, als Haute Couture oder Claudia Schiffer es früher je taten.

Reel-Fashion

Zwischen virtuellen Runways und echten Catwalks fragt man sich inzwischen ernsthaft: Muss ein Outfit heute überhaupt noch tragbar sein? Oder reicht es, wenn es in der Vorschau des Social-Media-Reels ganz stylish aussieht?

Zugleich dominiert ein altbekanntes Gefühl: die Angst, nicht im Trend zu sein. Denn obwohl alles erlaubt ist – von 2000er-Taille bis XL-Schulterpolster – weiß niemand so genau, ob man gerade cool ist oder einfach nur alt aussieht.

X-te’s Drama

Und auch das ist irgendwie Mode: maximaler Stil bei minimaler Sicherheit. Doch eines bleibt: Die Branche liebt das Drama.

Ob Skandale, halb-peinliche Auftritte, Comebacks oder die x-te „neue Superdesignerin“: Mode lebt schon immer von Aufmerksamkeit.

Foto: Zwischen Future-Stoff und Laufsteg-Drama.

Mode-Begriffe

Statement Piece
➡️ Ich weiß auch nicht, was ich anziehen soll – aber das ist teuer und auffällig.

Genderless Fashion
➡️ Oversized für alle. Passt immer, sitzt selten.

Capsule Wardrobe
➡️ Zehn Teile, aus denen ich 78 Looks machen sollte. Am Ende trage ich eh immer nur drei.

Y2K-Trend
➡️ Kleidung aus meiner Teenie-Zeit, die jetzt plötzlich wieder cool ist. Leider nur an Leuten, die 30 Jahre jünger sind als ich.

It-Bag
➡️ Eine Tasche, die aussieht wie ein Tage altes Croissant und mehr kostet als ein Gebrauchtwagen.

Sustainable Collection
➡️ Eine Linie aus Biobaumwolle, während der Rest des Sortiments weiterhin aus Polyester schreit.

Drop
➡️ Früher: ein Schweißausbruch. Heute: limitierter Mode-Release mit Countdown und Hysterie.

Digital Fashion
➡️ Du kannst es nicht anfassen, nicht anziehen – aber auf Instagram sieht’s krass aus.

Upcycling
➡️ Aus alt mach neu. Oder: aus Omas Kleiderspenden-Mantel wird ein Runway-Look für 12.000 €.

Normcore
➡️ Mode, die aussieht, als hätte man keine. Und genau das macht sie teuer.

Pre-Loved
➡️ Gebraucht, aber mit besserem Marketing als neu.

Haute Couture
➡️ Kunst zum Anziehen, wenn man’s sich leisten kann – oder einmal pro Jahr eine Gala-Einladung hat.

Trend Forecast
➡️ Das, was kommende Saison angesagt ist. Und ich schon wieder nicht im Schrank habe.

Fazit

Während sich Algorithmen und Avatare durch Styling-Apps swipen, bleibt eine Sache menschlich: das Bedürfnis, durch Kleidung mehr zu sagen, als Worte es je könnten.

Denn selbst in der virtuellsten Zukunft bleibt Mode ein Spiegel. Aus Glitzer, Ironie und Identität

Sierks Media / © Fotos: cumhurkaplan@gmail.com (1), ArturVerkhovetskiy (1), de.depositphotos.com



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